Präzision auf den Zehntel Millimeter
Fünf-Achs-CNC-Fräse sorgt bei Speckemeyer für noch mehr Genauigkeit, Qualität und Sicherheit in der Produktion
„Die gute alte Oberfräse. Der bewährte Dübelautomat. Der stets einsatzbereite Topflochbohrer.“
In der Speckemeyerschen Werkstatt sucht man die Klassiker des gediegenen Möbelbaus seit einigen Wochen vergebens. „Die haben wir in den Keller verbannt“, erklärt Nico Speckemeyer. Der Grund für den radikalen Einschnitt in die Arbeitsroutinen lässt sich in der neu errichteten Erweiterungshalle des Unternehmens begutachten: Dort steht sie – die Eine, die Viele ist und die sämtliche Kompetenzen in sich vereint: „Wir haben uns sehr bewusst dafür entschieden, unsere Möbel künftig mit dieser hoch modernen CNC-Fräse zu fertigen“, erklärt der 25-Jährige.
„CNC (Computerized Numerical Control)“ – das bedeutet „computergestützte numerische Steuerung“ und klingt für den Laien erst einmal nach deutlich mehr Technik, Elektronik und Automatisierung als nach bewährtem, liebevoll ausgeführtem Handwerk.
Was ist da los im Hause Speckemeyer?
Der Wohnverwöhner steht doch für das genaue Gegenteil, oder? Für individuelle Lösungen. Für exquisite Verarbeitung. Für außergewöhnliche Details. Nico Speckemeyer nickt bestätigend und bricht dann eine Lanze für seinen hochsensiblen Koloss: „Keine Angst – wir starten hier keine Massenproduktion“, sagt der Juniorchef. „Das Entscheidende an der CNC-Maschine ist für uns ihre enorme Präzision.“ Soll heißen: Selbst der akribischste Fachmann bewegt sich in Größenordnungen von ein paar Zehntel Millimeter eher im Bereich von „gut Glück“. Die CNC-Fräse dagegen operiert in der Welt der winzigen Dimensionen souverän in ihrem ureigensten Element.
Ob Schneiden, Bohren oder Fräsen – der Speckemeyersche Neuerwerb ist mit 26 Werkzeugen bestückt – „und kann eigentlich alles“, fasst Nico Speckemeyer zusammen.
Da das Unternehmen in den neusten Stand der Technik investiert hat, bewegt sich die CNC-Maschine nicht bloß im Drei-, sondern im Fünf-Achs-Bereich: „Das bedeutet, dass sich die Werkzeuge wie mit einer Hand in alle Richtungen drehen lassen“, erläutert er. „Theoretisch ließe sich damit auch eine Kugel fräsen.“ Praktisch wird die Maschine vor allem dazu genutzt, gebogene Konturen und die unterschiedlichen Beschläge optimal einzupassen.
Welche Auswirkungen hat die CNC-Maschine auf den Betrieb?
„Für unsere Kunden ist das natürlich ein Vorteil“, sagt der 25-Jährige. Gepasst haben die Speckemeyerschen Möbelkonzepte zwar auch vorher schon mustergültig – dafür haben die exzellenten Handwerker aus dem Team Speckemeyer stets gesorgt. „Nur, dass es jetzt nicht bloß auf den Millimeter, sondern auf den Zehntel Millimeter passt“, sagt Nico Speckemeyer.
Für die Mitarbeiter hat der Einsatz der CNC-Maschine allerdings noch ganz andere handfeste Vorzüge: „Die Sicherheit ist noch einmal deutlich gestiegen“, erklärt Nico Speckemeyer. Sobald er oder sein Mitarbeiter Christian Knosmann die Fräse starten, kann niemand mehr den Arbeitsbereich betreten. Ein großflächig verlegter Trittschutz verhindert, dass es während der Produktionsphase zu Verletzungen kommt. Außerdem ist die neue Werkhalle mit einer schallschluckenden Decke versehen. „Das Arbeitsklima ist dadurch wirklich sehr angenehm“, bestätigt Christian Knosmann, bevor er den nächsten Arbeitsschritt in die Steuerzentrale der CNC-Fräse programmiert. Während die Maschine ruhig, präzise und makellos ein markant gemasertes Regalbrett bearbeitet, lässt Knosmann zufrieden seinen Blick durch die Panoramafenster der Halle gleiten, die die CNC-Fräse zu drei Seiten hin einrahmen: Ein aussichtsreicher Arbeitsplatz – gar keine Frage!